Den finalen Pluspunkt setzen
Am Samstag, den 22. Februar, um 16:00 Uhr in der Salza-Halle, wird mit dem abschließenden Heimspiel des Thüringer HC gegen die Spanierinnen von Atticgo Bm Elche die Gruppenphase der European League beendet. Nach der enttäuschenden Niederlage in Larvik hat der Thüringer HC nunmehr die Chance, mit einem Sieg Tabellenzweiter zu werden. Auf der Zielgeraden kann der Thüringer HC noch das Viertelfinal-Ticket lösen.
Rückblick: Das Ergebnis von Larvik war ernüchternd, eine solche 25 : 38- Niederlage hatte keiner erwartet. Die Mannschaft war an jenem Tag einfach der internationalen Herausforderung nicht gewachsen. Eine solche Niederlage muss man erst einmal verarbeiten, wieder im Kopf frei werden, schon deshalb, weil man immer noch die Chance hat, bei einem Sieg in das Viertelfinale einzuziehen. Da war das Mittwochspiel gegen den Buxtehuder SV schon mal ein wichtiger Prüfstein. Ein Pflichtspiel, das wie jenes vom kommenden Samstag, gewonnen werden musste. Die Mannschaft hat das bravourös gelöst, ihren Matchplan umgesetzt, zwei wichtige Punkte gewonnen, Platz zwei in der HBF zurückerobert. Obgleich das ganze Spiel über hinweg geführt, ließ der Angriff einige freie Würfe gegen eine gut parierende Sophie Fasold liegen. Das bemängelte auch Herbert Müller, der aber durch die Rückkehr von Josefine Huber ins Deckungszentrum dort Fortschritte sah. Gerade auf die Deckung wird es gegen Elche ankommen, denn die spielen eine unorthodoxe offensive Deckung, die dem THC im Hinspiel gar nicht gepasst hat.

Zum Spiel: Bei einem Blick auf die Tabelle in Gruppe A sieht die Aufgabe ganz einfach aus. Elche liegt ganz abgeschlagen, ohne Punktgewinn mit hoher negativer Tordifferenz am Ende der Tabelle. Die Aufgabe scheint kinderleicht, aber gerade darin liegt die Schwierigkeit. Man darf den Gegner keine Sekunde unterschätzen, man muss mit Volldampf starten, konzentriert werfen, aggressiv verteidigen. Hört sich gut an. Die Spanierinnen haben nichts mehr zu verlieren, können sich nur achtungsvoll aus dem Wettbewerb verabschieden. Handball spielen können sie, fast wäre ein sicher geglaubter Vorsprung in Elche noch in eine Niederlage abgeglitten. Im Heimspiel gegen den Thüringer HC haben sie erst mit dem letzten Angriff der Gäste verloren. Der 28:27-Sieg des Thüringer HC war am Ende sogar glücklich, weil die Spanierinnen in Halbzeit zwei kämpferisches Format gezeigt hatten und einen vier Tore Halbzeitvorsprung aufholten. Es war Anna Szabo vorbehalten, 16 Sekunden vor Schluss, im letzten THC-Angriff, aus einem gar nicht so günstigen Winkel von Linksaußen den Siegtreffer ins kurze Eck zu platzieren. In einigen anderen Spielen haben sie sich auch durchaus achtbar geschlagen. Auch im letzten Heimspiel zeigte die Spanierinnen gegen den Gruppenersten Dunarea Braila Charakter und verloren nur knapp. Das Spiel in der Salza-Halle wird also alles andere als ein Selbstläufer. Dagegen liegt der Druck nun eindeutig bei den THC-Frauen, die unbedingt siegen müssen, um sich am Ende bei einem möglichen Dreiervergleich doch noch als Gruppenzweiter für das Viertelfinale zu qualifizieren. In diesem Fall würde man in Hin- und Rückspiel am 22./23, und 29./30. März auf Ramnicu Valcea (Rumänien) treffen, egal wie das Spiel Dunarea Braila gegen Larvik endet.
Derzeit liegen die Spanierinnen in der heimischen Liga mit 17 Punkten aus 17 Spielen: 8 Siege/1 Unentschieden/8 Niederlagen auf Rang 8, in der Mitte der Tabelle. Zuletzt haben sie gegen die vor ihnen platzierten Frauen von Aula Valladolid hoch mit 27:18 gewonnen. Zum Auftakt der European League war BM Elche dem rumänischen Gruppenfavoriten in Gruppe A, HC Dunarea Braila, mit 15:33 klar unterlegen. Weitere Niederlagen folgten: Zu Hause gegen Larvik HK 16:29, auswärts bei Larvik HK 30:23, Heimspiel gegen Dunarea Braila 29:32.
Im Kader der Elche stehen mit Clara Gassco Arranz und Lisa Oppendal-Weichbrodt zwei Außen aus dem spanischen EM-Kader von 2024, dazu zahlreiche Jugend – und Junioren-Auswahlspielerinnen und eine Reihe von Brasilianerinnen. Besonders Torgefahr bringen: Spielmacherin Patricia Mendez Garcia, Rechtsaußen Paula Maria Agullo Pelegrin und die Rückraum Rechte Esther Martin-Buro Sanchez. Beim Spiel gegen den Thüringer HC konnte sich besonders die Brasilianerin De Abreu Rosa aus dem linken Rückraum mit 10 Treffern auszeichnen.
Es erwartet die Zuschauer ein spannendes Europaliga-Spiel, wo der Thüringer HC hoffentlich am Ende mit seinen Fans den Einzug ins Viertelfinale feiern kann.
Zum Kader: Ob Dinah Eckerle wieder dabei ist, kann derzeit noch nicht mit Bestimmtheit beantwortet werden.
Bericht: HaJo Steinbach/ Bild: Heike Leißring